Geglückter Auftakt zu den Passionskonzerten

Neues Volksblatt, 12.4.2011

Mit geschickt integrierten zusätzlichen Sitzplätzen konnten die Veranstalter der Linzer Konzertreihe „Musica sacra“ am Sonntagnachmittag den Ansturm auf Bachs „Johannespassion“ in der Minoritenkirche bewältigen.
Wolfgang Mayrhofer stand mit seinem bewährten Linzer Jeunesse Chor im Presbyterium und lieferte, was das Werk verlangt: dramatische Turba-Chöre (Menschengruppen darstellend) und andächtigen Schönklang bei den getragenen Chorälen dieses ergreifenden Werkes.

An den Instrumenten: das von heimischen Musikern bestückte Ensemble Sonare mit Gambistin Claudia Leitenbauer und Philipp Sonntag an der Continuo-Orgel. Ein wahrer Glücksgriff war der alles überstrahlende, dramatisch agierende Tenor Daniel Johannsen, der nicht nur die Rezitative, sondern auch die Arien zum Erlebnis werden ließ. Ihm zur Seite als tragende Stimme stand Klemens Sander (Bariton) als Jesus sowie der wendig agierende Bariton Matthias Helm für die Arien und in den Rollen von Pilatus und Petrus. Sowohl die Sopranistin Elisabeth Wimmer als auch Altistin Gerda Lischka kamen aus der Talenteschmiede des Linzer Musikgymnasiums in der Stifterstraße – sie konnten mit der renommierten internationalen Solisten-Besetzung nicht nur mithalten, sondern gestalteten ihre Arien mit klangschöner Sorgfalt und in beeindruckender Innigkeit aus. Die lange Stille am Ende legte Zeugnis ab von der Ergriffenheit des Publikums.
Chr. Grubauer